Welches Werkzeug brauchst du zum Bogen bauen?
Meine Liste mit Werkzeugen, die ich empfehle:
- Hobelbank, stabiler Tisch oder Shave Horse
- Zieheisen
- Ziehklinge
- Schweifhobel
- Raspel und Feile
- Säge (zum Ablängen)
- Messer (für die Nocken)
- Stecheisen
- Schleifpapier und Schleifklotz
- Zollstock und Bleistift
Die erste Frage die sich stellt ist: Wo baue ich den Bogen? Es hat nicht jeder eine Werkstatt mit einer Werkbank zur Verfügung.
Eine Alternative zur Werkbank ist ein stabiler Tisch und einer Schraubzwinge, mit der man das Werkstück fest einspannen kann.
Ein Shave Horse ist hier in Deutschland nicht so bekannt, aber der Stave (Bogenrohling) lässt sich damit sehr gut bearbeiten. Wer mehrere Bögen bauen will, dem empfehle ich einen Shave Horse.
Mit dem Zieheisen kannst du relativ schnell Holz vom Rohling abtragen. Es ist mit das wichtigste Werkzeug für den Bogenbauer.
Den Schweifhobel kannst du alternativ zur Raspel verwenden. Damit bekommst du etwas einfacher Späne abgetragen. Du mußt aber auf den Verlauf der Maserung achten. Er arbeitet wie ein normaler Hobel, nur das die Auflage nicht so lang ist. Damit ist er für Unebenheiten, also geschweifte Arbeiten, gut geeignet ist.
Mit Raspel und Feile formst du den Griff und trägst auch was von der Dicke des Bogens ab.
Mit dem Stecheisen (Stechbeitel) und dem Holzhammer arbeitest du das Ausfaden des Griffes aus. Also das schlanker werden vom Griff zum Wurfarm.
Die Ziehklinge ist für die Feinarbeiten gut. Wenn du die Reste von der Rinde ab machen willst oder beim Tillern sehr vorsichtig Holz abtragen muss, kommt sie zum Einsatz, bevor du schleifst.
Nach dem Zieheisen spannst du den Bogen in den Tillerstock. Tillern ist
das verjüngen des Bogens. Er gibt dir die Möglichkeit den Bogen ein
erstes mal aufzuspannen und zu sehen wie der Bogen sich biegt und wo
noch Holz abgetragen werden muss.
Den Tillerstock baust du dir einfach aus einem Brett von ca. 90cm Länge, welches oben eine Kerbe hat, die den Bogen hält. Dann schneidest du, an der langen Seite, Kerben im Abstand von einem Zoll in das Brett. Die Kerben sind oben im Winkel von 90 Grad eingeschnitten, so dass die Sehne nicht nach oben abrutschen kann. Das ist auch schon alles für eine einfache Ausführung des Tillerstockes.
Zum Schluss brauchst du noch Schleifpapier. Für die Nachbearbeitung nehme eine Körnung von 80 und für den Feinschliff empfehle ich eine 120ger Körnung.
Zollstock und Bleistift brauchst du zum Einteilen des Bogens. Mit dem Bleistift zeichnest du die Stellen zum Tillern an. Wo Holz abgetragen werden muss, zeichne Striche und Kreuze dort, wo nichts mehr abgetragen werden darf.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen