Bogen bauen - vom Stave zum Bogen
In kleinen Schritten zu deinem Bogen
Wie du einen hochwertigen Bogen baust der für deine Größe, Außzugsläng und Kraft angepasst ist, wirst du in dieser Anleitung erfahren.
Es gibt viele Hölzer zum Bogen bauen. Dazu zählen die heimischen Arten wie Eberesche, Hasel, Birke, Ahorn, Robinie, Ulme und Eibe. Aber auch auswärtige Hölzer wie Osage, Oak und Hickory werden gerne genommen.
- Vom Stave zum Bogen
- Der Stave (Der Rohling)
- Welches Werkzeug brauchst du
- Shave Horse oder die Hobelbank
- Die Aufteilung des Holzes – Bogenmaße
- Tillern mit dem Tillerbrett
Tipp
"Diese Bauanleitung kann auch für den Englischen
Langbogen genommen werden. Die Form
des eglischen Langbogen ist aber einen
andere, als der hier beschriebenen Flachbogen."
Esche ist eins der Hölzer die sich sehr gut eignen zum Bogenbauen. Esche hat lange Fasern und keinen Splint, was das Herausarbeiten des Bogens sehr vereinfacht. Das Holz ist sehr zäh und die Möglichkeit, es vor deiner Haustür zu finden ist sehr hoch.
Doch bevor du anfängst muss ein Stave, also ein Rohling des Bogens, erstellt werden. Der dickere Stamm wird der Länge nach mit dem Beil und den Keilen gespalten oder geschnitten und dann min. ein halbes Jahr getrocknet.
Vor dem Trocknen sollte noch die Rinde entfernt werden. Man kann auch das Hirnholz mit Lack versiegeln, so dass der Stamm einheitlicher durchtrocknet. Dadurch bekommt das Holz nicht so schnell Risse und die Wahrscheinlichkeit ein gutes getrocknetes Stave zu bekommen ist höher.
Diese Pfeilspitzen halten besonders gut, da sie ein Gewinde für den Schaft haben.
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Bogen selber bauen - Die Anleitung
Stave und Werkzeuge
Ist der Stave erst einmal gut getrocknet und abgelagert geht es weiter. Zum Bearbeiten brauchst du eine Werkbank oder einen stabilen Tisch um darauf das Holz einzuspannen. Aber auch ein "Shave Horse" ist dafür sehr gut geeignet. Der Shave Horse ist eine gute Möglichkeit dein Stave mit dem Zieheisen zu bearbeiten.
Welches Werkzeug brauchst für den Bogenbau? Die Antwort findest du hier >>>
Wer in der Natur unterwegs ist, sollte sich nicht verirren. Daher empfehle ich:
Aufteilung des Bogenholzes - Bogenbau Anleitung
Bogenbau Aufteilung
Die Aufteilung des Bogenholzes.
Dein Bogen soll später maximal so lang sein wie du groß bist. Die Mindestlänge misst so lang wie du beide Arme gleichzeitig nach vorne ausstrecken kannst mal 2 plus 15 cm. Man misst mit dem Zollstock von der Brust ab bis zu den Fingerspitzen. Du addierst die 15 cm hinzu und hast deine Bogenlänge ermittelt. Anfänger schießen besser mit einem etwas längeren Holzbogen, daher sei großzügig mit dem Längenmaß.
Dann längst du das Bogenholz (den Stave) auf deiner ermittelten Länge ab und zeichnest auf dem Bogenrücken die Mitte der Länge an. Von der Mitte aus misst du 10 cm für den Griff nach unten und 5 cm nach oben. Die beiden Bogenschenkel sind ungleich lang, da der Pfeil in der Regel von der Mitte aus abgeschossen wird.
Jetzt solltest du dir überlegen, ob du einen Flachbogen bauen willst oder einen mit einer rundlicheren Form, wie der Englische Langbogen. Ich beschreibe dir hier den Flachbogen.
Der äußerste Jahresring ist der Rücken des Bogens. Halbiere die Länge des Bogens und Zeichne sie auf dem Stave Rücken ein. Die Endpunkte und die Mitte müssen in der Flucht liegen. Ansonsten kann der Bogen krumm und schief sein. Das macht nichts, es ist eben Holz. Jetzt zeichne auch die Breite der Wurfarme und der Nocken auf den Rücken.
Wir arbeiten mit den Jahresringen. Das heißt, der äußere Jahresring wird lediglich mit der Ziehklinge von dem Rest der Rinde befreit. Der äußere Jahresring soll nicht beschädigt werden, da dort sehr viel Spannung aufkommt. Wir tragen das Holz mit dem Stecheisen und dem Zieheisen an der Seite und am Bauch des Bogens ab. Mit der Raspel und Feile arbèitest du die letzten Feinheiten aus. Je weiter du an die vorgegebenen Maße kommt, umso vorsichtiger muss du arbeiten. Für die letzten mm nehme die Ziehklinge.
Säge oder feile die Nocken in das Holz, so dass du eine Sehne einspannen kannst. Die erste Sehne kann eine ganz normale Schnur sein, etwas kürzer wie die Länge des Bogens. Jetzt kommt das Tillern.
Tillern mit dem Tillerbrett
Das Tillern ist der Prozess, in dem der Bogen auf dem Tillerbrett gespannt wird. Das Tillerbrett ist ein Brett in dem Kerben mit 1 Zoll Abstand geschnitten sind. Oben im Brett ist eine Kerbe, die den Bogen am Griff hält, damit er nicht abrutschen.
Damit der Bogen keinen Schaden nimmt, spanne ihn bei den ersten Malen sehr behutsam mit einer provisorischen Sehne auf. Jetzt kannst du sehen, ob er sich gleichmäßig krümmt. Mach dir mit dem Bleistift Markierungen an den Stellen, an denen er noch zu steif ist. An den Stellen, die abgetragen werden müssen, mache Linien und da wo du auf keinen Fall mehr was abtragen solltest, markiere mit Kreuzen.
Hierbei solltest du wissen, dass ein doppelt so breiter Bogen die doppelte Zugkraft hat und ein doppelt so dicker Bogen die 8-fache Zugkraft aufbringt. Also sei sehr behutsam beim Abtragen des Holzes in der Dicke.
Trage nach und nach mit Raspel und Feile die markierten Stellen ab. Teste auch die Zugkraft des Bogens. Du kannst dafür eine Kofferwage nehmen oder du gehst nach Gespür vor. Ziehe den Bogen ein paar mal, die Zugkraft sollte für dich passen.
Wenn er bei einem Auszug von deiner Armlänge ca. 12 kg Zugkraft hat, ist das für Männer (Anfänger) ein gutes Maß. Mit zunehmender Übung kann der Bogen auch stärker werden. Anfänger sollten mit weniger anfangen damit sie den Spaß nicht verlieren.
Wenn du eine gute und gleichmäßige Biegung erreicht hast, kannst du mit dem Ausarbeiten des Griffes anfangen. Mache ihn rund und forme Ihn wie einen Handschmeichler. Der Bogen sollte gut in der Hand liegen. Eventuell kannst du eine kleine Delle dort machen wo dein Daumen ist.
Wer sich das Bogen selber bauen, dann doch nicht zutraut, kann gerne in meinem Kurs kommen. Hier zeige ich dir, wie du mit allen Handgriffen und dem richtigen Werkzeug usw deinen Bogen baust. Achte auf Termine oder trage dich in meinem Newsletter ein.
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